Bei der Immuntherapie (auch Hypo- oder Desensibilisierung genannt) wird der Körper an das krankheitsauslösende Allergen wie z.B. Milben, Pollen oder Insektengift langsam wieder gewöhnt. Man unterscheidet die subkutane von der sublingualen Hyposensibilisierung. Bei der subkutanen Hyposensibilisierung werden kleinste, langsam ansteigende Dosen unter die Haut in den Oberarmmuskel gespritzt. 

Wie funktioniert die Immuntherapie bzw. Desensibilisierung?

Bei der sublingualen Hyposensibilisierung werden die Allergene in Tropfen- oder Tablettenform unter die Zunge gegeben.

Eine Hyposensibilisierung ist möglich bei einer Allergie gegen Pollen, Biene- und Wespengift, Hausstaubmilben, Tierhaaren und Schimmelpilzsporen. Die Hyposensibilisierung gegen Tierhaare und Schimmelpilze ist allerdings umstritten und wird eher selten durchgeführt.

Die Hyposensibilisierung ist gut wirksam, aber aufwendig und sollte beim erfahrenen Facharzt eingeleitet bzw. durchgeführt werden. 

Für wen ist die Hyposensibilisierung geeignet?

Die Behandlung ist für fast jeden geeignet, der gegen Insektengift, Pollen oder Hausstaubmilben allergisch ist. Die Behandlung wirkt gegen Heuschnupfen und Asthma und kann dem sogenannten Etagenwechsel, also der Entwicklung eines Asthmas, vorbeugen.

Wie erfolgreich ist die Immuntherapie, Desensibilisierung bzw. „Allergie-Impfung“?

Die Erfolgschancen einer Hyposensibilisierung variieren abhängig von der Art der Allergie. Beschwerdefreiheit bzw. eine starke Besserung der Beschwerden sind möglich zu 70-80% bei einer Milbenallergie, zu 80-90% bei einer Pollenallergie und zu 95% bei einer Insektengiftallergie.

Wie wird die Hyposensibilisierung durchgeführt?

Nach Erhalt aller Untersuchungsergebnisse wird für Sie individuell ein Behandlungsplan erstellt und über die Apotheke eine Therapie bei Spezialfirmen bestellt.  Es wird individuell mit Ihnen entschieden, welche Behandlungsform am besten geeignet ist. Die Bestellung nimmt einige Zeit in Anspruch. Bei der Hyposensibilisierung in Spritzenform wird eine Lösung in langsam ansteigender Konzentration vom Arzt unter die Haut gespritzt (subkutane Immuntherapie, SIT). Die Spritzen werden anfangs im Wochenabstand, später alle vier Wochen verabreicht. Schon nach kurzer Behandlungszeit können sich die Symptome bessern, einen langfristigen Erfolg erzielt man allerdings erst über eine Behandlungsdauer von etwa drei bis fünf Jahren.

Die sublinguale Therapie führt man nach der Erstgabe in der Praxis unter ärztlicher Aufsicht im Verlauf alleine zu Hause durch. Hierzu wird täglich eine entsprechende Tablette oder Tropfen eingenommen.

Was sind die Vorteile einer Desensibilisierung in Tabletten – oder Tropfenform (sublinguale Immuntherapie bzw. SLIT?

Die sublinguale Therapie (SLIT) kann selbständig zu Hause durchgeführt werden, auch auf Reisen. Gerade bei Menschen mit einer Spritzenangst oder Berufstätigen, die nicht nach jeder Allergiespritze eine halbe Stunde in der Arztpraxis verbringen können, ist es eine gute Alternative. Grundsätzlich ist die sublinguale Desensibilisierung eine einfache und relativ gut verträgliche Anwendungsform.

Author Dr. med. Monique Stengel

Veröffentlicht durch: Dr. med. Monique Stengel
Dr. med. Monique Stengel ist eine Fachärztin für Dermatologie und Venerologie mit Schwerpunkt in der klassischen Dermatologie, Hautkrebsvorsorge, operativer Dermatologie, dermatologischer Lasermedizin und ästhetischer Medizin. Sie hat ihr Studium der Humanmedizin an der Ludwig-Maximilians-Universität München absolviert und ist zusätzlich staatlich geprüfte Fachkosmetikerin. Sie hat ihre Facharztweiterbildung in der Klinik für Dermatologie, Allergologie und Umweltmedizin München-Schwabing sowie in einem großen Haut- und Laserzentrum in München absolviert. Dr. Stengel ist Mitglied in verschiedenen Fachgesellschaften wie der Deutschen Gesellschaft für Dermatologie und der Deutschen Dermatologischen Lasergesellschaft e.V.

Haben Sie Interesse an einer Hyposensibilisierung bzw. Immuntherapie? Vereinbaren Sie gerne einen Termin bei Frau Dr. Stengel unter Tel. 08151-744 5555.